Montag, 23. November 2020

Der Roman von Arnold Stadler: Mein Hund, Meine Sau, Mein Leben

Ich kenne Arnold, er hat zwei Jahre nach mir sein Abitur in Meßkirch gemacht. Er war während meiner Schulzeit absolut unauffällig. Er war vom Land. Grund genug für mich, endlich einmal ein Buch von ihm zu lesen. Es stehen ja etliche von ihm bei uns im Bücherregal. Ich habe es geschafft, gerade eben, mit ein paar kurzen Schlafunterbrechungen. Mittagspause. Wikipedia hat mir seinen Lebenslauf und die vielen Buchpreise, die er eingesammelt hat, ins Gedächtnis gerufen.    

Er erzählt zu Beginn in seinem Buch von seiner Kindheit, kokettiert mit dem Bauern-Dasein und arbeit sich ewig lange an dem Fremdkörper Schwackenreute ab. Das Gymnasium in Meßkirch kommt gar nicht gut weg. Die Lehrerbeschreibung weisen reale Details auf aber meistens sind diese auch seiner Phantasie entsprungen. Danach kommt seine Studienzeit in Rom. Abrechnung mit der Kirche. Bedienung sämtlicher Klischees der dortigen Würdenträger im Vatikan. Zum Schluss kratzt er wieder die Kurse in die Heimat und philosophiert über seine Heimat. Den Philosophen Heidegger bringt er immer wieder durchgehend jeweils als kurze Blitzlichtaufnahme im Buch. Den scheint er auch nicht zu mögen.

Ich bin stolz auf mich. Ich habe es geschafft. Ich habe keine Seite im Buch übersprungen. 

      

Dienstag, 25. April 2017

Der Roman von Heimito von Doderer: Die Strudlhofstiege


Wer ist Doderer?
 
Franz Carl Heimito Ritter von Doderer (* 5. September 1896 in Hadersdorf-Weidlingau, heute in Wien; † 23. Dezember 1966 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk ist der Roman Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre (erschienen 1951), sein umfangreichstes Die Dämonen (1956).
 

Die Strudlhofstiege

Der Roman beschreibt ohne eigentliche Haupthandlung Begegnungen und Gespräche zwischen den handelnden Personen innerhalb einer Zeitspanne von etwa 15 Jahren. Geographische Schnittstelle der Handlungsstränge ist die Wiener Strudlhofstiege, Der Erzählstil ist ungewöhnlich.

Es gibt keine Chronologie der Handlungen. Die zeitliche Sequenz springt hin und her, meistens von 1910 nach 1920 und wieder zurück. Der Roman bewegt sich auf zwei Ebenen. Beispielsweise wird von der Bärenjagd berichtet, die der Major mit Melzer, der Hauptfigur im Roman, durchgeführt hat. Die zweite Ebene könnte dabei der Weltkrieg sein.

Der Roman gibt aber auch einen Panorama-Überblick über die ersten 50 Jahre des letzten Jahrhunderts. Er beschreibt Menschen und die Architektur von Häusern. Die Anordnung von Zimmern, Türen und Treppen beispielsweise. Die Natur spiel ebenso eine große Rolle. Doderer schreibt oft über die Sonne, den blauen Himmel, Bäume etc.

Der Roman wurde zu einem großen Erfolg bei Kritik und Publikum und brachte Doderer den Durchbruch als Autor. Zum Erfolg des Romans beim Publikum dürfte – außer der zweifellos großen künstlerischen Qualität des Werks – auch beigetragen haben, dass der Roman mit seiner Materialfülle und seiner sprachlichen Üppigkeit in starkem Gegensatz zur Kahlschlagliteratur der Nachkriegszeit stand.
Doderer schrieb an dem Buch von 1949 bis 1951. Der Roman bezieht sich auf die 20-iger Jahre. Der Erzählfaden ist ungewöhnlich. Der Leser wird herausgefordert. Der Erzählton ist subtil und ironisch. Die Literatur zur damaligen Zeit war geprägt von Themen wie Verfolgung der Juden, Ausschwitz und Weltkrieg. Ja es wurde sogar von Trümmerliteratur gesprochen.

Warum müssen wir die Geschichte eigentlich immer in das Ist, in die Gegenwart zerren. Andere Nationen, wie beispielsweise die Amerika, arbeiten das Thema Vietnamkrieg nicht auf. Es gibt kaum Dokumentationen über den Vietnamkrieg.

Der Roman von Doderer hat bezogen auf sein Veröffentlichungsjahr 1951 ein Alleinstellungsmerkmal. Er klammert die Weltkriege aus. Es ist auch kein Konsumenten-Roman. Das Buch will nicht gefallen. Es entzieht sich auch dem Konsens-Verhalten.

Die Beschreibung der Protagonisten im Roman vermitteln das Gefühl, dass nur ein Rand von Ihnen dargestellt werden kann. Das ist realistisch. Menschen können nicht annährend vollständig beobachtet werden. Sie sind im Roman auch austauschbar abgebildet. Es sind mehr Puppen.


Donnerstag, 9. März 2017

Buch von Gabor Steingart "Weltbeben" - Ich finde mich darin wieder

Gabor Steingart ist ein deutscher Journalist und Autor. Von 2001 bis Ende Juni 2007 leitete er das Hauptstadtbüro des Nachrichtenmagazins Der Spiegel in Berlin, anschließend war er für das Büro in Washington tätig. Jetzt ist er der Herausgeber des "Handelsblatt". Das Buch ist erfrischend anders. Er stellt die Dinge in ein Licht, welches über die Medien heute nicht vermittelt wird.
Unsere Politiker, die auf die Medien fokussiert und schwach in der Realpolitik sind.
Amerika, welches sich nicht der Realität stellt, und sich selber für immer noch für großartig hält. Beispielweise die verheerende Rolle, die Amerika in Syrien, Libyen und Afghanistan  gespielt hat.
Europa, nirgendwo ist man von Europa weiter weg als in Brüssel. Das Bürokratiemonster der EU ist nicht demokratisch legitimiert. Die EU-Kommission ist nicht gewählt. Ein Schlaraffenland für Politiker, die gigantische Gehälter beziehen und bis zum Lebensende finanziell abgesichert sind. da Unbehagen an Europa hat sich europäisiert.
Finanzmarkt, das von der EZB neu gedruckte Geld verschwindet in den schwarzen Löchern der südeuropäischen Volkswirtschaften. Banken retten Staaten und Staaten retten Banken.
Das Buch bestätigt mich, ich finde meine eigenen Ansichten wieder. Das tut gut. Tolle Sprache. Starke Sätze, die es auf den Punkt bringen. Ich habe das Buch allerdings selektiv gelesen und einzelne Kapitel herausgegriffen.  

Mittwoch, 8. März 2017

Buch von Jenny Erpenbeck "gehen, ging, gegangen" - ein Flüchtlingsmärchen

Das Buch hat einen Märchenhaften Erzählstil ... Wirklichkeit und Sozialromantik gehen ineinander über,  Beispiel ... es war einmal das Ende des Ramadan, die Männer sitzen andächtig in der Kirche, das Haus wird geputzt, die Frauen kochen ... alles oh wie schön und dann kommen die Bösen, ohne Namen, und morden ... dann Flucht ... dann Deutschland ... denen muss man doch gleich Brot und Arbeit geben ... alles liebenswerte Menschen mit bösem Schicksal 
Fragen ... Fakten überprüfbar ... Seite 114 ein Beispiel ...  Nigeria - Morde ... umgebracht von wem?
Vorgestellte Asylregeln ... entsprechen der Wirklichkeit oder handelt es sich um einseitige Interpretation ?
Mein Eindruck: Das Buch lebt von der Sozialromantik ...  
... die guten intelligenten, jungen, schwarzen, emphatischen und geduldigen Flüchtlinge, die alle nur eines wollen, arbeiten und kein Geld. Fragen und Bitten beantworten sie nur mit ... no problem ... die Deutschen mit ihren Regeln, die quasi eine Mauer gegen die Flüchtlinge darstellen. Ablehnung. keine Empathie.